Statement der Grünen Ratsfraktion zum „Aus“ fürs Niederrhein-Kolleg

Die Grüne Ratsfraktion begleitet seit Beginn an mit großer Sorge den Schließungsprozess des Niederrhein-Kollegs (NRK). Ein weiterer trauriger Höhepunkt ist nun das vom Verwaltungsgericht Düsseldorf abgelehnte Eilverfahren. Dieses strengte eine Frau an, um am NRK einen höheren Bildungsabschluss erlangen zu können. Die Ablehnung ist Wasser auf die Mühlen des ehemals FDP-geführten Schulministeriums, das dieser Bildungsform am Oberhausener Standort keine weitere Berechtigung erteilen wollte.

23.08.22 –

Die Grüne Ratsfraktion begleitet seit Beginn an mit großer Sorge den Schließungsprozess des Niederrhein-Kollegs (NRK). Ein weiterer trauriger Höhepunkt ist nun das vom Verwaltungsgericht Düsseldorf abgelehnte Eilverfahren. Dieses strengte eine Frau an, um am NRK einen höheren Bildungsabschluss erlangen zu können. Die Ablehnung ist Wasser auf die Mühlen des ehemals FDP-geführten Schulministeriums, das dieser Bildungsform am Oberhausener Standort keine weitere Berechtigung erteilen wollte.

Anlass zur Schließung des Standortes sind die niedrigen Anmeldezahlen. Die Grünen gaben sich mit diesen unhinterfragten Zahlen nicht zufrieden und forderten mehrfach - ohne Erfolg - dass eine Prüfung nötig ist. Die möglichen Ursachen, wie fehlende Öffentlichkeitsarbeit der Schulleitung oder unzureichende Informationen und Vermittlungen durch Jobcenter und Co. blieben somit außen vor und führen letztendlich dazu, dass nicht nur ein Bildungsstandort aus unserer Stadt verschwindet, sondern gleich eine ganze Bildungsform.

Betroffene haben sich immer wieder zu Wort gemeldet und sind zudem rechtliche Schritte gegangen. Die ehemalige schwarz-gelbe Landesregierung schien kein Interesse an diesen Einzelschicksalen zu haben. Aus bildungspolitischer Sicht der Grünen stehen diese aber exemplarisch für die Ungehörten und Ungesehenen. Dazu zählen u.a. Alleinerziehende, die nicht die Zeit und Ressourcen haben, um aus Oberhausen, geschweige denn vom Niederrhein aus zukünftig nach Essen oder Düsseldorf zu pendeln. Die Konsequenz: Kein höherer Bildungsabschluss, was sich auf die berufliche Vita, aber auch auf das persönliche Selbstwertgefühl auswirken kann.

Die anstehende Schießung des NRK ist ein prädestiniertes Beispiel dafür, wie an der Bevölkerung und an unteren politischen Ebenen vorbei geräuschlos Entscheidungen umgesetzt werden sollen.
Was beim Essener Kolleg funktionierte, scheiterte in Oberhausen. Hier wehrten sich Betroffene, auch Teile aus der Politik. Wir Grünen können verstehen, dass die Studierenden nun mehr als frustriert sind, dass all ihre Argumente im zuvor von der FDP geführten Schulministerium auf taube Ohren stießen.

Der Zweite Bildungsweg ist für uns Grüne ein fundamental wichtiger Baustein im Bildungssystem. Für dieses System, das weltweit den mehr als zweifelhaften Ruf genießt, einen unhaltbaren Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungsabschluss herzustellen, ist die Schließung des NRK ein Armutszeugnis.

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