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04.03.16 –
„Das Buch kann am 9. Mai nicht einfach zugeklappt werden“, sagt Sandra Gödderz, schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN über den anstehenden Ratsbeschluss des nächsten Bildungsplans.
Nicht zuletzt die öffentliche Diskussion zu diesem Thema, zu der die GRÜNEN Anfang Februar einluden, zeigte, dass ein Rahmen geschaffen werden muss, in dem sich alle Beteiligten – von Eltern über Schulleitungen bis zur Politik – auf einen regelmäßigen, gemeinsamen Dialog einlassen können. In solch einem langjährigen Prozess geht es vor allem um die Ertüchtigung schulischer Gebäude sowie die Prüfung von Neubauten, die modernen pädagogischen und räumlichen Bedürfnissen entsprechen.
„Nur gemeinsam kann Bildungspolitik in Oberhausen auch für die Zeit nach 2020 konstruktiv und langfristig gestaltet werden. Das haben wir versprochen und werden es auch halten“, bekräftigt Gödderz.
Deshalb sind die Positionen zum anstehenden Bildungsplan in der GRÜNEN Ratsfraktion nicht verfestigt. „Das hat aber auch unangenehme Ursachen“, erklärt Fraktionsvize Andreas Blanke. „Das Gutachten zum Bildungsplan und die Vorschläge aus der Verwaltung bilden zwar eine Diskussionsgrundlage, aber unsere Arbeit wurde erschwert, indem wichtige Informationen lückenhaft oder erst gar nicht bereitgestellt wurden.“
Sandra Gödderz bemängelt die fehlerhaften Gebäude-Steckbriefe: „Für die Planung ist es unerlässlich, zuverlässige Informationen über alle Schulgebäude zu haben. Leider hat die Verwaltung bis jetzt keine Korrektur der Steckbriefe nachgereicht.“
Die Bildungsplanung wird auch durch die sich ständig ändernden Zahlen in den Internationalen Vorbereitungsklassen erschwert. Hinzu kommen fehlende Prognosen zu den Geflüchteten.
Trotz dieser Bedingungen entwickelten die GRÜNEN Vorschläge von kurz- bis mittelfristiger Relevanz. „Wir wünschen uns einen Ganztag für die komplette Sekundarstufe I in unserer Stadt“, plädiert Sandra Gödderz für das zeitgemäße Angebot, das sich in Oberhausen bereits bewährt.
Die seit Jahren schwierige Situation der Gesamtschule Osterfeld (GSO) steht ebenfalls im Fokus. Daher setzen sich die GRÜNEN dafür ein, dass eine Lösung für die Verkleinerung der GSO gefunden wird. „Im besten Fall kommt dabei langfristig betrachtet eine neue Schule des gemeinsamen längeren Lernens heraus, damit die GSO entlastet wird“, hält Andreas Blanke fest.
Bei den Grundschulen sehen die GRÜNEN in der Peripherie von Auflösungen ab. Neben der Randlage spricht auch die demografische Entwicklung gegen eine Schließung der Havenstein-, König- und Kastellschule.
Des Weiteren sind Prüfaufträge für den Primarbereich in Planung. Die Grundschulen an der Lindner- und Friesenstraße sollen, wenn die Prüfung positiv ausfällt, an einem ausgebauten Standort zusammengeführt werden.
Auch das einzügig instabile System der Osterfelder-Heide-Schule zeigt Handlungsbedarf an. „Kurzfristig möchten wir prüfen lassen, welche baulichen Möglichkeiten bestehen, die Osterfelder-Heide- und die Robert-Koch-Schule zusammenzulegen“, erklärt Sandra Gödderz. Dieser Vorschlag kommt von den betroffenen Schulleitungen. „Das hat nichts mit einer Schulschließung zu tun, sondern so entstünde in Osterfeld ein stabiles großes System unter angepassten Gebäudebedingungen“, stellt Andreas Blanke heraus und spielt damit auch auf die räumlichen Engpässe der Robert-Koch-Schule an. Nicht zuletzt verstehen die GRÜNEN diesen Zusammenschluss als notwendige Integrationsmaßnahme, um den unterschiedlichen Migrationsanteil der beiden Schulen an einem neuen gemeinsamen Standort zu durchmischen.
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