BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ratsfraktion Oberhausen

Rede anlässlich der Schulentwicklungsplanung der Stadt Oberhausen 2025-2035 in der Sitzung des Rates der Stadt Oberhausen am 29. September 2025

29.09.25 –

- Es gilt das gesprochene Wort. -

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Anwesende,

wir stehen heute vor einer wichtigen, zukunftsweisenden Frage, die wir GRÜNEN mit Verantwortung tragen wollen:

Die Schulentwicklungsplanung ist ein hochkomplexes Thema, dass die letzten Jahre intransparent war und mit der heißen Nadel gestrickt wurde. Und wieder hat keine Zusammenarbeit mit uns als Politik stattgefunden, Herr Schmidt.

Die Fragen sind:

Wie sichern wir Chancengleichheit, Qualität und Teilhabe im Bildungssystem unserer Kommune?

Unsere Antwort lautet eindeutig: Wir brauchen eine weitere Gesamtschule. Denn unsere derzeitige Schullandschaft reicht nicht aus, um allen Lernbedürfnissen unserer Oberhausener Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden. Wie bereits angekündigt wird es im Schuljahr 2027/2028 insgesamt 300 Plätze zu wenig geben.

Wir GRÜNEN sprechen uns eindeutig für die Gesamtschule aus, (denn Chancengerechtigkeit ist ihr Kernprinzip. Eine zusätzliche Gesamtschule schafft faire Bildungschancen für alle Schüler*innen. Sie erhöht die Durchlässigkeit zwischen Bildungsgängen, erleichtert den Übergang von der Sekundarstufe I zur Sekundarstufe II und eröffnet breitere Lernwege, damit Talente besser gefördert werden können. Diese Schule ist ein Ort der Vielfalt, an denen Schüler*innen gemeinsam lernen, sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.)

 

Zudem benötigen wir eine weitere Förderschule.

Auch hier liegen die Argumente klar auf der Hand:

Auch hier ist die Chancengerechtigkeit das Grundprinzip. Förderschulen dienen nicht dem Ausschluss, sondern der gezielten Unterstützung von Kindern mit besonderem Förderbedarf. Eine zusätzliche Förderschule ermöglicht es, individuelle Lernwege zu gestalten, früh zu erkennen, wo Unterstützung nötig ist, und diese Unterstützung konsequent bereitzustellen. Damit wird Stereotypisierung abgebaut und jedes Kind erhält die Förderung, die es tatsächlich braucht.

 

Wir fordern die Vorbereitung der Gründung einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache.

Auch hier die deutliche Empfehlung der Bezirksregierung, diese in Oberhausen zu gründen.

Denn wo liegt das Problem?

Die Karl Liebermann Schule in Essen hat mittlerweile kaum Kapazitäten ihre eigenen Essener Schüler*innen zu beschulen.

Zudem steht nicht nur der Bedarf

Lange Pendelzeiten benachteiligen die Kinder.

Eine weitere Förderschule in erreichbarer Nähe ermöglicht regelmäßige, verbindliche Sprachförderung und intensive Begleitung ohne erhebliche Wegezeiten.

Kurze Schulwege erleichtern klassenübergreifende Zusammenarbeit, Zusammenarbeit mit Frühförderstellen vor Ort und den Elternkontakt. Weniger Pendeln bedeutet weniger Stress für Familien, mehr Verlässlichkeit bei Termineinhaltung und konsequente Förderpläne. Und auch die Kooperation mit Regelschulen, Logopädie, Sprachheilpädagogik, Bibliotheken und kommunalen Sprachförderprogrammen – all dies wird in der direkten Nachbarschaft gestärkt. Also auch eine Stärkung der eigenen Kommune.

Und jetzt halten Sie sich fest:

Kurze Wege reduzieren CO2-Emissionen durch weniger Pendeln und sparen zudem Kosten.

 

Wir fordern keine Erhöhung der Klassenstärken an bestehenden Schulen. Um eine Verschlechterung der Lernbedingungen zu verhindern, legen wir klare Grenzen des Erträglichen fest. Bildung braucht Raum und Zeit. In größeren Klassen verringert sich die individuelle Unterstützung, die Lernende benötigen. Mehr Schüler*innen pro Klasse bedeuten weniger Feedback, weniger gezielte Förderung und weniger Möglichkeiten, auf unterschiedliche Lernstände einzugehen.

 

Wir in Oberhausen benötigen eine gute, zukunftsweisende Bildungslandschaft.

Wir müssen allen jungen Menschen die Fähigkeiten geben stark, resilient und gebildet ihren Lebensweg zu bestreiten.

Für unsere Jugend, für unsere Zukunft.

 

Aber jetzt mal allen Ernstes der ganze Prozess ist doch unsäglich

(Aufs Skript gucken)

Nein! Unangemessen!

Was muten Sie eigentlich unseren 1000en Kindern und Jugendlichen zu!

Es geht um deren Gegenwart und Zukunft!

Wir haben das Spielchen mitgespielt, einen Änderungsantrag eingebracht.

Aber diese braucht trotz aller Notwendigkeiten seine Zeit.

Und die hätte sich die Verwaltung längst nehmen und uns geben müssen!

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