Ratsrede (27.11.2017) von Steffi Opitz zum Verhütungsmittelfonds

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, häufig liegt die Verantwortung für die Verhütung bei der Frau. Und aus welchen Gründen auch immer eine Frau schwanger wird, sie trägt letztendlich die physischen und psychischen Konsequenzen. Ergibt sich eine ungewollte Schwangerschaft, weil die Kosten für Verhütung von der Frau nicht aufzubringen sind, sehen wir dies als unhaltbaren Zustand.

27.11.17 –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

häufig liegt die Verantwortung für die Verhütung bei der Frau. Und aus welchen Gründen auch immer eine Frau schwanger wird, sie trägt letztendlich die physischen und psychischen Konsequenzen. Ergibt sich eine ungewollte Schwangerschaft, weil die Kosten für Verhütung von der Frau nicht aufzubringen sind, sehen wir dies als unhaltbaren Zustand.

Das Recht auf selbstbestimmte Familienplanung und das Grundrecht auf psychische und physische Unversehrtheit - das ist es, was wir mit dem Verhütungsmittelfonds ermöglichen wollen.

Entscheidet sich eine Frau für einen Schwangerschaftsabbruch, ist dies ein körperlicher Eingriff und für die Psyche extremst belastend. Ganz zu schweigen von der gesellschaftlichen Ächtung, die ihr widerfährt. Denn Abtreibung ist in Deutschland eine Straftat und nur unter bestimmten Voraussetzungen bleibt dies straffrei. Entscheiden Frauen sich für das Kind, tragen auch sie letztendlich einen Großteil der Aufgaben:
Erziehung, Existenzsicherung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Zukunftsperspektiven, Zukunftsängste sind hier die Schlagwörter. Für uns ist es immens wichtig, die Frauen in ihrer selbstbestimmten Familienplanung zu unterstützen und sie vor psychischer und physischer Belastung zu schützen. Und der einfachste und unkomplizierteste Weg ist doch sicherlich die Finanzierung der Verhütung.
Deswegen fordern wir, einen Verhütungsfonds einzurichten. Das beantragte Budget über 15.000 Euro ist ein Anfang; wie uns im Gleichstellungsausschuss berichtet wurde und der Presse zu entnehmen war, scheint dieses Budget nämlich nicht auszureichen. Unserer Ansicht nach, eine sinnvolle und - auch bei 40.000 Euro - eine überschaubare Investition, die viel soziales Leid durch einfache, für uns selbstverständliche Mittel abwenden kann.

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