Ratsrede (25.9.2017) von Steffi Opitz zur Großen Anfrage "Sport"

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, unsere große Anfrage umfasst den gesamten Bereich des Sports in Oberhausen. Wir GRÜNEN haben uns heute das Thema „Gleichstellung“ im Sport herausgegriffen. Gleichstellung ist im Sport ein immens wichtiges Thema; eine Baustelle, an der schon seit vielen Jahren auf europäischer, Bundes- und Landesebene gearbeitet wird - aber eben noch immer eine Baustelle, die noch lange nicht abgeschlossen ist.

28.09.17 –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,

unsere große Anfrage umfasst den gesamten Bereich des Sports in Oberhausen. Wir GRÜNEN haben uns heute das Thema „Gleichstellung“ im Sport herausgegriffen. Gleichstellung ist im Sport ein immens wichtiges Thema; eine Baustelle, an der schon seit vielen Jahren auf europäischer, Bundes- und Landesebene gearbeitet wird - aber eben noch immer eine Baustelle, die noch lange nicht abgeschlossen ist.

Wir müssen daher hinterfragen:
Warum Frauen sind im organisierten Sport so selten zu finden?
Wo sind die Frauen in den Führungspositionen?
Wie steht es mit der Teilhabe im Sport?
Wie steht es mit der Berichterstattung über Frauensport in Oberhausen? Wie sieht unser Schulsport aus?
Wie ist die finanzielle Ausrichtung der Vereine in Bezug auf Mädchen- und Frauenförderung?

Das alles sind wichtige Punkte für unsere Kommune; Fragen, die wir im Gleichstellungsausschuss stellen werden.

Die Zahlen aus den Antworten der Großen Anfrage sprechen hierzu Bände. In allen Bereichen sind Frauen abgehängt. Und machen wir uns nichts vor – in vielen Köpfen auf den Sportplätzen schwirren immer noch überholte Rollenbilder herum. Wie sagte Frau Grajewski: „Frauen backen den Kuchen und machen eventuell noch die Kasse.“

Ich möchte ein Beispiel aus dem Leben bringen: Im Fußballverein meines Sohnes wird händeringend ein Trainer für den Jahrgang 2012 gesucht. Sämtliche Väter wurden angesprochen. Bislang hat sich aber keiner gefunden. Eine Mannschaft für die 2012er gibt es folglich nicht. Nun sind diese Kinder im besten Fall woanders untergekommen; im schlechtesten aber machen sie keinen Sport, mit den Folgen:
- keine gesundheitliche Vorsorge,
- fehlende Bewegung,
- fehlende soziale Bindung.

Ist irgendjemand im Verein auf die Idee gekommen, Mütter anzusprechen? – Nein! Verlorenes Potenzial! Verlorene Chancen! Frauen werden im organisierten Sport selten gesehen…

Wir können das Bild in der Gesellschaft ändern; indem wir unser Gegenüber wahrnehmen, wertschätzen und Gleichstellung als Bereicherung sehen und als Selbstverständnis leben. Es ist noch ein langer, steiniger Weg bis zum Ziel, aber der Sport kann sich keine Umwege mehr leisten. Erst wenn Gleichstellung nachhaltig gesichert und wirklich gelebt wird, werden sich auch Oberhausenerinnen auf allen Ebenen im organisierten Sport voll einbringen können. Dieses Potenzial und die Kompetenzen müssen genutzt werden!

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